Chirotherapie

Indikation:

Schmerzen im Bereich des Haltungs- und Bewegungsapparates, die durch Gelenkblockierungen hervorgerufen werden, wie z. B.

bestimmte Formen von
Kopfschmerzen
Nackenschmerzen und
–verspannungen
Brustkorbbeschwerden Lendenwirbelsäulenschmerzen
Hand- und Fußbeschwerden Begleitbeschwerden an
großen Gelenken

 

Was ist eigentlich Chirotherapie?

Die weit verbreitete Ansicht, daß im Rahmen der Chirotherapie "ausgerenkte" Gelenke wieder "eingerenkt" werden, kann so nicht stehengelassen werden.

Die Chirotherapie befaßt sich mit Fehlfunktionen von Gelenken und der zugehörigen Muskulatur. Die einzigen zur Anwendung kommenden Behandlungsmittel sind die Hände des Arztes (daher auch der Begriff "Manuelle Therapie"). Die Ausübung der Chirotherapie erfordert daher eine sehr umfangreiche Zusatzausbildung.

Es handelt sich um eine mechanisch orientierte Behandlungsart, bei der mit Hilfe von Zug- und Druckgriffen zielgerichtet Behandlungsimpulse gesetzt werden. Diese Reize lösen im Organismus reflexartig eine Kettenreaktion aus, die den Körper zu einer schmerzfreien Normalfunktion zurückfinden läßt. Die Chirotherapie ist also wie auch z. B. die Akupunktur eine Form der Reflextherapie. Zur Anwendung kommen unterschiedlich dosierte Reizstärken. Neben der wohl am bekanntesten Manipulation (dem "Knacken") sind dies vor allem mobilisierende Weichteiltechniken.

In der täglichen Praxis wird am häufigsten die Wirbelsäule behandelt. Für jeden Wirbelsäulenabschnitt gibt es spezielle Behandlungs- und Grifftechniken, die den unterschiedlichen Funktionen Rechnung tragen.

Chirotherapie im Bereich der Halswirbelsäule

Chirotherapie im Bereich der Brustwirbelsäule

Die Halswirbelsäule kann wie auf dem Bild (oben) im Liegen, aber auch im Sitzen behandelt werden. Am häufigsten liegen von der Halswirbelsäule ausgehende Kopfschmerzen und schmerzhafte Bewegungseinschränkungen der HWS vor.

Vor chirotherapeutischen Behandlungen der Brustwirbelsäule klagen Patienten oft über Schmerzen, die zwischen den Schulterblättern lokalisiert sind, aber auch atemabhängige Beschwerden mit Ausstrahlung in den Brustkorb werden beschrieben. Nicht selten wurde vorher an eine Herzerkrankung bis hin zum Herzinfarkt gedacht, was sich nach vorangegangener Diagnostik nicht bestätigte.

Auch die Lendenwirbelsäule bietet eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten für die Chirotherapie. Neben Schmerzen, die direkt im Bereich der Lendenwirbelsäule lokalisiert sind, spielen hier auch Beschwerdekomplexe eine Rolle, bei denen nicht zuerst an eine Fehlfunktion der Wirbelsäule gedacht wird. So wird bei Fehlfunktionen im Bereich des Überganges von der Wirbelsäule zum Becken (Iliosacral-Gelenke) häufig über Schmerzen in der Blasengegend, des Leistenbereiches und auch in der Geschlechtsregion geklagt, ohne daß gynäkologische oder urologsiche Ursachen festgestellt werden konnten.

Chirotherapie im Bereich der Lendenwirbelsäule
Bei allem muß jedoch beachtet werden, daß die Wirbelsäule immer als Einheit zu betrachten ist. So können Fehlfunktionen in der unteren Lendenwirbelsäule zu Kopfschmerzen und Fehlfunktionen der Kopfgelenke zu Beschwerden im Beckenbereich führen. Die Chirotherapie stellt somit einen wesentlichen Baustein in der Schmerztherapie dar.
 

Kontraindikationen:

Die Chirotherapie kommt dann nicht als Behandlungsverfahren in Betracht, wenn zusätzlich zu der durch eine Blockierung hervorgerufenen Funktionsstörung entzündliche, tumoröse oder relevante osteoporotische Veränderungen festgestellt werden. Aus diesem Grunde muß immer eine aktuelle Röntgenaufnahme der zu behandelnden Region vorliegen.

Auch akute Schmerzzustände mit starker Muskelverspannung sind der Chirotherapie nicht zugänglich.

Ferner sind auch Nervenreizungen durch Bandscheibenvorfall chirotherapeutisch zu beeinflussen.

Vor Behandlungen der Halswirbelsäule müssen durch spezielle klinische Untersuchungen auch Beeinträchtigungen der Arterien die das Gehirn versorgen, ausgeschlossen werden.

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