Schmerztherapie

Was ist eigentlich "Schmerz"?

Der eigentliche Sinn der Schmerzempfindung liegt darin, den Körper vor Schäden zu schützen oder bereits eingetretene Schäden zu melden, um das weitere Verhalten dieser Situation anzupassen. Eine Schwierigkeit liegt darin, daß Schmerz ein sehr subjektives und unterschiedlich ausgeprägtes Empfinden ist. Die Stärke des Schmerzerlebens hängt nicht zuletzt auch von der Bedeutung ab, die dem Schmerz beigemessen wird.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Schmerz. Bei letzterem werden noch Stadien der Chronizität unterschieden. Dies ist unter anderem deshalb von Bedeutung, weil die moderne Schmerzforschung feststellen konnte, daß es ein Schmerzgedächtnis gibt. Der Schmerz ist dem Gehirn auch dann noch erinnerlich und jederzeit abrufbar, wenn der Schmerzauslöser längst beseitigt ist. Daher ist eine schnelle, möglichst sofortige und effektive Schmerzbeseitigung von zentraler Bedeutung.

 

  Was bedeutet "Schmerztherapie"?

Die schmerztherapeutischen Behandlungsmethoden sind sehr vielfältig und beinhalten eine große Anzahl von Therapiebausteinen. Hauptziel der Schmerztherapie ist es, aus der Vielzahl der möglichen Behandlungen diejenigen herauszusuchen, die in dem jeweilig vorliegenden Fall am erfolgversprechendsten sind. Das Wesen der Schmerztherapie macht also die individuelle Therapieplanung unter Kenntnis aller Möglichkeiten aus.

Im Rahmen der medikamentösen Therapie kommen viele unterschiedliche Wirkstoffe zur Anwendung. Neben den bekannten schmerzlindernden Stoffen Acetylsalicylsäure und Paracetamol sind dies vor allem die nichtsteroidalen Antiphlogistika (z.B. Diclofenac, Ibuprofen etc.) Aber auch Cortison und Morphine werden verordnet.

Weitere wichtige Methoden bei der Behandlung von Schmerzen sind die Chirotherapie, die Akupunktur und die Hyperthermie.

Auch die physikalische Therapie spielt eine große Rolle in der Schmerztherapie. Neben allen Formen der Krankengymnastik, Massage und Bäderbehandlung wird aus dem Bereich der Elektrotherapie die TENS-Therapie mit oftmals sehr großem Erfolg eingesetzt.

Die Transkutane Elektrische Nerven Stimulation (TENS) basiert auf der Erkenntnis, daß Muskel- und Nervengewebe durch elektrischen Strom beeinflußbar ist. Zwei wesentliche Wirktheorien liegen dabei der TENS-Therapie zu Grunde. Transkutane Elektrische Nerven Stimulation

Einerseits bewirkt der Reizstrom die vermehrte Ausschüttung von körpereigenen schmerzlindernden Hormonen ("Enkephalinen"). Andererseits wird durch den Reizstrom die Reizleitung unterdrückt. Dadurch wiederum wird verhindert, daß das Schmerzempfinden in das Bewußtsein vordringen kann.

Die beiden großen Vorteile der TENS-Therapie bestehen darin, daß

  1. sowohl akute als auch chronische Schmerzen behandelt werden können und daß
  2. sich der Patient nach erfolgter intensiver Einweisung durch den Arzt und unter dessen laufender Überwachung zu Hause und sogar auch während der Ausübung seines Berufes selbst behandeln kann.

In der Regel erfolgt die Therapie über einen Zeitraum von 1- 3 Monaten, seltener auch auf Dauer. Auch psychologische Behandlungsansätze sind von großer Bedeutung. Hier kann die Neuraltherapie häufig unterstützend eingesetzt werden. Auch andere, nicht der "allgemeinen Lehrmeinung" entsprechende Therapieformen wie die Magnetfeldtherapie sollten zum Einsatz kommen.

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