Das "Europäische Praxisassessment" (EPA) |
Einführung Im einführenden Teil des Modells werden als wesentliche Merkmale u.a. genannt: starke Konzentration auf QualitätsindikatorenEinbeziehung der wesentlichen Interessengruppen (Praxisinhaber, Mitarbeiter, Patienten), Ermöglichung externer Vergleiche im Rahmen eines Benchmarking Einsatz validierter und evaluierter Instumente zur Patienten- und Mitarbeiterbefragung, leichte Umsetzbarkeit, Assessment/Auditierung durch peers" weitgehende Komplementarität zu anderen QM-Modellen (ISO, EFQM usw.). Grundstruktur |
Die fünf Domänen von EPA |
Diesen Hauptbereichen werden auf der zweiten hierarchischen Ebene 26 sogenannte Dimensionen" zugeordnet, welche die Domänen näher beschreiben. Auf der dritten Ebene werden diese Dimensionen dann ihrerseits wieder anhand von 168 Indikatoren spezifiziert, die letztendlich durch 463 Items (Fragen oder Informationen) abgefragt/bewertet werden können. Kerninhalte 1. Infrastruktur: Abgestellt wird hier auf eine dem Leistungsspektrum angemessene sachliche Ausstattung (einschl. Räumlichkeiten), die Sicherstellung einer optimalen Datensicherheit (PC´s) sowie die Gewährleistung einer guten Erreichbarkeit usw. 2. Menschen: Auf dem Prüfstand stehen hier im weitesten Sinne der Umgang mit Patienten und Mitarbeitern; dies impliziert beispielsweise das Thema Wartezeiten (positive Beurteilung durch Patienten) oder aus Sicht der MitarbeiterInnen ausreichende Weiterbildungsmöglichkeiten, eine motivierende Personalführung usw. 3. Informationen: Dieser von der Anzahl der zugehörigen Dimensionen umfangreichste Themenbereich beschäftigt sich mit den Aspekten Umgang mit Behandlungsdaten, Verfahren der Wiedereinbestellung, Bereitstellung von Fachinformationen für BehandlerInnen und MitarbeiterInnen, Regelungen zur Sicherstellung vertraulicher Informationen, Patienteninformation (allgemeine und behandlungsspezifische), Maßnahmen zur Krankheitsvermeidung, sachgerechter DV-Einsatz sowie Kommunikation mit anderen Leistungserbringern. 4. Finanzen: Durch den expliziten Einbezug dieser Domäne soll die wirtschaftliche Dimension einer Arztpraxis Berücksichtigung finden. Eine Reduzierung dieses Bereiches auf die Dimensionen finanzielle Leitung und Verantwortung", finanzielle Planung" und jährlicher Finanzbericht" ist allerdings nicht mehr als ein bescheidener Anfang betriebswirtschaftlicher Praxisführung. 5. Qualität und Sicherheit: Im Rahmen dieser Domäne geht es zum einen um die Gewährleistung einer bestmöglichen Patienten- und MitarbeiterInnensicherheit (Verletzungs-/Infektionsschutz); zum anderen werden die für ein QM-System wesentlichen Bereiche der Qualitätspolitik sowie der kontinuierlichen Verbesserung (z.B. über ein Beschwerde- und Fehlermanagement) angesprochen. Bewertung/Auditierung des QM-Systems schriftliche Befragung von 75 Patienten, Besonders interessant und innovativ an diesem Ansatz ist die konsequente Nutzung von Internettechnologie, namentlich in Form einer Benchmarking-Datenbank, auf die jede teilnehmende Praxis drei Jahre lang kostenlos zugreifen kann. Hierdurch wird ein kontinuierlicher Vergleich mit vergleichbaren bzw. den besten" Praxen ermöglicht, was eine wichtige Grundlage für kontinuierliche Verbesserungsanstrengungen ist. Die Kosten, die durch das hier skizzierte Bewertungsverfahren einschl. der Zertifikatsvergabe durch die Stiftung Praxistest e.V." entstehen, belaufen sich auf 1.750 zzgl. der gesetzlichen MwSt.Fazit |